Der Hörsturz

Schwerhörigkeit in Sekunden

Der Hörsturz wird zur Zivilisationskrankheit

Was früher eher eine Seltenheit war, kommt heute immer häufiger vor. Die Rede ist von einem Hörsturz, der von Fachleuten inzwischen als Zivilisationskrankheit diskutiert wird. Ein Hörsturz tritt in den meisten Fällen plötzlich in Sekunden oder wenigen Minuten auf. Ohne ersichtlichen aktuellen Anlass, ohne Anzeichen oder vorherige Symptome bei den Betroffenen führt der Hörsturz zu hochgradiger Schwerhörigkeit bis hin zu Taubheit auf einem Ohr. Es kommt äußerst selten vor, dass beide Ohren betroffen sind. Ebenfalls sehr selten tritt ein Hörsturz langsam und über einige Tage hinweg auf. Bei Anzeichen eines Hörsturzes sollte zeitnah ein HNO-Arzt oder ein Hörgeräteakustiker aufgesucht werden.

Hörsturz Anzeichen: Ein Gefühl wie Watte im Ohr

Ein typisches Begleitsymptom ist Ohrensausen in unterschiedlicher Stärke. Viele Betroffene sprechen von einem Gefühl "wie Watte im Ohr". Wenn ein Hörsturz auftritt, ist Eile geboten. Der Gang zum Ohrenarzt sollte so schnell wie möglich erfolgen. Denn beim Hörsturz spielt eine möglichst früh einsetzende Therapie die entscheidende Rolle zur Genesung.

Beginnt die Behandlung frühzeitig, besteht zu 80 Prozent die Chance auf Verbesserung oder Normalisierung des Gehörs. Die Gefahr eines Rückfalls liegt mit 5-10 Prozent recht niedrig.

Über die möglichen Ursachen eines Hörsturzes besteht noch keine endgültige Klarheit. Dennoch werden in der Fachmedizin verschiedene Ansätze diskutiert. Die wohl häufigste Ursache sind Entzündungen wie z. B. Virusinfekte der oberen Luftwege. So können Gefäßverschlüsse durch Thrombosen oder Embolien, Blutungen und Gefäßkrämpfe zu einem Hörsturz führen. Auch der Riss einer Membran im Innenohr z. B. durch das Heben schwerer Lasten kann einen Hörsturz auslösen. Schließlich ist die Arteriosklerose mit ihren gefäßverengenden Wirkungen anzuführen.

Hörsturz vorbeugen: Prävention im Alltag 

Sicherlich scheint der Hörsturz plötzlich und unerwartet einzutreten. Dennoch gibt es einiges, was jeder zur Vorbeugung unternehmen kann. Unser Alltag wird zunehmend hektischer und Stress bestimmt oft unser Leben. Das führt nicht nur zu Herz-Kreislauferkrankungen, sondern kann einen Hörsturz zumindest begünstigen.

Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch spielt der Lebenswandel eine nicht unerhebliche Rolle. So sollte Nikotin ganz gemieden werden. Bei Alkohol und Kaffee ist Genügsamkeit die beste Vorbeugung.

Oft wird ein Hörsturz durch eine Entzündung ausgelöst. Dementsprechend müssen Infektionsherde an Zähnen, Mandeln und Nebenhöhlen frühzeitig behandelt werden.

Hörsturz frühzeitig behandeln

Die Behandlung eines Hörsturzes an sich richtet sich nach der jeweiligen Ursache. In jedem Fall wird großer Wert darauf gelegt, für eine gute Durchblutung im Innenohr zu sorgen. Des Weiteren sind Gefäßveränderungen im Innenohr zu sorgen. Neben einer schnellen Akutbehandlung ist die langfristige Therapie zu erwähnen, bei der vorrangig durchblutungsfördernde Mittel zum Einsatz kommen.

Bleibende Taubheit ist äusserst selten

Selbst bei richtiger Behandlung ist die völlige Wiederherstellung des betroffenen Gehörs eher selten. Mit geringen Hörverlusten im Hoch- und Mittelfrequenzbereich muss also gerechnet werden. Ein bleibender totaler Hörverlust ist allerdings erfreulicherweise auch die Ausnahme.